Am 25. Oktober war es endlich so weit! Schon lange hatten die angehenden Schulkinder, die Riesen, auf diesen Tag gewartet. Sie wollten sich unbedingt zusammen mit dem Nachtwächter Karl-Heinz Wellenbrock auf die geschichtlichen Spuren ihrer Heimatstadt Rheine begeben.
Doch bevor das Abenteuer startete, trafen sie sich um 17 Uhr in der EKI, um gemeinsam einen abendlichen Schmaus einzunehmen. In gemütlicher Atmosphäre mit leuchtendem Kerzenschein konnten sich die Riesen noch einmal so richtig stärken, um fit für die nächtliche Erkundungstour zu sein.
Gemeinsam mit den Riesenerzieherinnen Vanessa und Christin fuhren die mit Taschenlampen ausgerüsteten Kinder in die Innenstadt und trafen auf dem Borneplatz vor dem Neuen Rathaus den Nachtwächer, der mit einer Hellebarde, einem Horn und einer Laterne schon auf die Kinder wartete und direkt zu Anfang schon einmal kräftig ins Horn blies. Die Kinder konnten sich gut vorstellen, dass man in früheren Zeiten so ein Horn durch die ganze Stadt hinweg hören konnte.
Mit spannenden Geschichten und lustigen Anekdoten konnte der Nachtwächter dann auch weiterhin die Aufmerksamkeit der Kinder für fast eineinhalb Stunden fesseln.
Es ging vom Krautwald – Brunnen auf dem Borneplatz am Alten Rathaus vorbei zum Marktplatz, der als Gute Stube von Rheine die Kinder zu einer Entdeckungstour und zum Erleben von Geschichte durch Anfassen, einlud.
Nach dem Rundgang um die Dionysiuskirche, wo die Kinder eine spannende Geschichte vom Baumeister und dem Teufel erfuhren, ging es runter zur Ems. Gut, dass die Riesen Taschenlampen mithatten, denn die Treppe hinter der Kirche, die zur Straße führte, war ganz schön steil und nicht gut beleuchtet.
An der Ems erzählte dann der Nachtwächter, an welcher Stelle die Furt war, denn dort konnten früher die Menschen – als es noch keine Brücken gab – die Ems einfach zu Fuß überqueren. Fasziniert waren die Kinder auch von den Hochwassermarkierungen, die sich noch am alten Mühlengebäude befinden.
Weiter ging es zum Falkenhof, wo auch das Ende dieses tollen Rundganges war und sich die Riesen von ihrem Nachtwächter Karl-Heinz verabschieden mussten.
Um 20 Uhr wurden sie dann auf dem Rathausmarkt von ihren Eltern abgeholt und konnten sicher nach diesem Abenteuer prima schlafen.
Wer aber glaubt, das war schon alles, der hat sich vertan!
Denn der Nachtwächter war so begeistert von den Kindern, dass er nach einer Woche den Kindergarten besuchte, um jedem Riesenkind eine eigene Widmung mit einem guten Wunsch und ein kleines Stadtwappen zum Anstecken zu schenken. Über diesen Überraschungsbesuch haben sich die Kinder natürlich riesig gefreut!

